Apell anlässlich des weltweiteren Coronagipfels
Würzburg (mm) Anlässlich des zweiten internationalen Corona-Gipfels appelliert medmissio, Impfstoffe gegen Covid-19 gerechter zu verteilen und für mehr Technologietransfer zu sorgen. medmissio-Referent Tilman Rüppel kritisierte, wichtige Medikamente wie das vom US-Hersteller Pfizer produzierte Präparat Paxlovid, das die Virusvermehrung im Körper hemmt, seien weltweit nicht ausreichend verfügbar.
“Wir teilen die Sorge der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass reiche Nationen die begrenzten Mengen dieses Medikaments aufkaufen und ärmere Staaten leer ausgehen werden”, so Rüppel weiter in der zusammen mit dem Hilfswerk Misereor verfassten Erklärung. Außerdem müsse die Lücke bei der Finanzierung des weltweit wichtigsten Instruments zur Pandemiebekämpfung (ACT-A) in Höhe von fast 15 Milliarden US-Dollar geschlossen werden.
Wegen der anhaltenden Corona-Krise haben die USA ein virtuelles Gipfeltreffen im Kampf gegen die Pandemie angekündigt. Geleitet wird das Treffen unter anderem von den USA und Deutschland als derzeitigem G7-Vorsitzenden sowie dem G20-Vorsitzenden Indonesien. ACT-A soll dazu beitragen, dass Instrumente gegen Covid-19 schneller entwickelt und allen Ländern auf gerechte Weise zur Verfügung gestellt werden. Während Norwegen und Deutschland ihren von ACT-A ermittelten Beitrag bereits erfüllt haben, liegen große G7-Mitgliedsstaaten wie das Vereinigte Königreich, die USA oder Japan bei weniger als der Hälfte des zu leistenden Anteils.
Die aktuellen internationalen Krisen der COVID-19-Pandemie und des Ukrainekriegs hätten katastrophale Folgen für Millionen von Menschen und erforderten solidarische und einheitliche Reaktion der Nationalstaaten, so medmissio. „Corona darf nicht ein weiteres Mal unterschätzt und die Bildung neuer, gefährlicherer Varianten durch unzureichende Pandemiebekämpfung zugelassen werden.“
e.b.