Gottesdienst mit Weihbischof Boom eröffnet Jubiläumsjahr
Mit einem Gottesdienst in der Kapelle der Missioklinik hat medmissio am 6. Januar, dem Fest Erscheinung des Herrn, sein Jubiläumsjahr eingeläutet. Der Würzburger Weihbischof Ulrich Boom rief in seiner Predigt zur Zuversicht auf. „Wo wir dem Wirken Gottes im kleinen Kind unsere Herzen öffnen, wird uns die Angst vor allen Tagen des neuen Jahrs genommen“, sagte er. Angst führe in die Enge, der Stern, dem die drei Weisen folgten, in die Weite. „Er macht die Wege hell, von denen wir nicht wissen, wohin sie führen“. – medmissio wurde 1922 ins Leben gerufen, um Medizinerinnen und Mediziner sowie Gesundheitspersonal auf den Einsatz in Ländern des Südens vorzubereiten.
Gott zeige mit der Geburt Christi, dass seine Liebe zu den Menschen im wahrsten Sinne des Wortes Hand und Fuß habe und dass er an der Seite der Schwachen, Kranken und Hilflosen stehe, so der Weihbischof weiter. Wegen der Coronalage wurde der Gottesdienst live im Internet übertragen. Die Aufzeichnung kann unter https://vimeo.com/event/1633448/videos/654025841/ angesehen werden.
Kompromisslosigkeit früherer Ausgesandter als Vorbild
medmissio-Geschäftsführer Michael Kuhnert erinnerte an die Frauen und Männer, die in den vergangenen hundert Jahren in die Mission ausgesandt wurden. Sie hätten ihren Familien, Freunden Partnern und sich selbst viel zugemutet. Aber die Treue zu dem, was sie als ihre Berufung erkannt hätten, sei ihnen diese Zumutung wert gewesen. „Die Ausgesandten haben und hatten etwas, das unserer Gesellschaft immer mehr verloren geht: Haltung. An ihrer Entschlossenheit, ihrer Option für die Armen und ihrer Kompromisslosigkeit müssen wir uns messen lassen, wenn wir die Tradition unseres Instituts bewahren wollen.“
„Wir feiern nicht uns selbst“
Der Geschäftsführer betonte, nicht die Mitarbeiter und die heutigen Mitglieder des Instituts ständen im Jubiläumsjahr im Mittelpunkt, sondern die Armen und diejenigen, die weiter an deren Seite stehen. „Wir bringen unseren Auftrag in Erinnerung, aber wir feiern uns nicht selbst. Er forderte, demütig zu bleiben und zurückzutreten hinter den „Spiegel unserer Eitelkeit“. So werde der Blick frei für alles, das in der Geschichte des Instituts entstanden sei und für alles, wofür medmissio noch eintreten müsse.
Kuhnert dankte allen Spenderinnen und Spendern. Ohne sie hätten sich viele Missionsärzte nicht fortbilden und nicht ausreisen können. Ohne sie gäbe es zum Beispiel fast keine Lehrveranstaltungen, keine Projekte zu Chagas und Schistosomiasis, keinen Coronahilfsfonds, keine politische Anwaltschaft, kaum Klinikpartnerschaften, keine Nahrungsmittelhilfe im Chaco, in Indien oder Kolumbien. „Ohne sie wäre medmissio nicht, was es heute ist.
e.b. (MI)