Würzburg, 19.12.2024 – medmissio begrüßt die Gründung eines Netzwerks, das den Globalen Süden in den Medien sichtbarer machen will. Das von Dr. Ladislaus Ludescher (Goethe-Universität Frankfurt) initiierte Netzwerk, unterstützt durch Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medien und Nichtregierungsorganisationen, hat ein umfassendes Positionspapier erstellt, das einen Appell für eine stärkere und differenzierte Berichterstattung über die Mehrheit der Weltbevölkerung formuliert.
Obwohl etwa 85 % der Weltbevölkerung im Globalen Süden leben, widmen führende deutschsprachige Medien lediglich rund 10 % ihrer Berichterstattung diesen Regionen. Diese Vernachlässigung führt dazu, dass viele drängende Probleme, wie Hungersnöte, Konflikte oder Epidemien, im öffentlichen Bewusstsein weitgehend unberücksichtigt bleiben. Gleichzeitig werden positive Entwicklungen und Fortschritte in diesen Regionen kaum wahrgenommen. Das neu gegründete Netzwerk möchte dem entgegenwirken und fordert eine differenzierte, umfassende Berichterstattung.
Breite Unterstützung aus Wissenschaft, Medien und Zivilgesellschaft
Das Netzwerk wird von führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Medienschaffenden sowie Vertreterinnen und Vertretern internationaler Organisationen und NGOs getragen. Die Unterstützerliste umfasst Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kommunikation, Medienwissenschaft, Ethnologie und Global Health, darunter renommierte Institutionen wie die Initiative Nachrichtenaufklärung e.V. oder das Deutsche Institut für Afrikaforschung.
„Als Organisation, die sich für Gesundheit und Chancengleichheit im Globalen Süden einsetzt, wissen wir um die Bedeutung von Sichtbarkeit und öffentlicher Wahrnehmung. Nur durch fundierte Berichterstattung können wir globale Solidarität fördern und die notwendigen politischen Entscheidungen für gerechtere Strukturen unterstützen“, betont Kai Fraass, PR-Referent bei medmissio.
„Die Medienberichterstattung in Deutschland sollte den globalen medizinischen Bedarf stärker in den Fokus rücken. Nur so kann die notwendige Aufmerksamkeit erzeugt werden, um politisch, ökonomisch und sozial auf die drängendsten gesundheitlichen Herausforderungen zu reagieren,“ ergänzt Tilman Rüppel, politischer Referent bei medmissio.
medmissio wird das Netzwerk aktiv unterstützen und ermutigt Medien sowie weitere Organisationen, sich diesem wichtigen Anliegen anzuschließen. Das Positionspapier des Netzwerks bietet eine fundierte Grundlage für die Diskussion und dient als Appell an Medienhäuser, Medienschaffende und politische Entscheidungsträger.
Positionspapier einsehbar
Das vollständige Positionspapier des Netzwerks ist online verfügbar unter: https://weisses-rauschen.de/hero/202409Positionspapier.pdf
Weitere Informationen und Möglichkeiten zur Unterstützung des Netzwerks finden Sie auf; https://de.ejo-online.eu/author/ladislaus-ludescher
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