Die von der Ampelkoalition geplanten Kürzungen im Haushalt 2025 für Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe sind nach Einschätzung von medmissio angesichts der aktuellen Krisen in der Welt ein „fatales Signal“. Eine Milliarde Euro weniger alleine für Humanitäre Hilfe würden viele Menschenleben kosten, ist der Politikwissenschaftler Tilman Rüppel überzeugt. Besonders bitter seien Kürzungen, wenn man bedenke, dass man schon mit wenig Geld viel Gutes tun könne. „Ein Zelt mehr oder weniger in einem Flüchtlingslager macht einen großen Unterschied.“
„Wir haben nicht nur den Krieg Russlands gegen die Ukraine und den Krieg in Gaza. In vielen Regionen der Welt gibt es immer mehr bewaffnete Konflikte. Millionen Menschen sind auf der Flucht, Millionen verhungern. In so einer Krise zu kürzen, ist alles andere als vernünftig“, kritisiert Rüppel.
Laut dem medmissio-Referenten für den Bereich Politische Anwaltschaft hätte es andere Möglichkeiten für Einsparungen gegeben. Ein Verzicht auf umweltschädliche Steuersubventionen etwa würde jährlich mehrere Milliarden einsparen. Sozialgerecht und ökonomisch sinnvoll umgesetzt, würden diese Streichungen niemanden treffen, der dieses Geld unbedingt nötig hat – im Gegensatz zu den Menschen in Not, für die Hilfe aus Deutschland überlebensnotwendig sei.
Den Globalen Süden zu unterstützen, kommt nach Rüppels Worten auch Deutschland zugute. „Wir sollten das als Win-Win-Situation sehen.” Eine gesunde und in Frieden lebende Bevölkerung habe weniger Fluchtgründe, sei ökonomisch produktiver und könne ein glücklicheres Leben führen.
e.b.